Mit der Zeit haben sich einige Dinge angesammelt, die ich der großen weiten Welt natürlich nicht vorenthalten möchte:
Um den doch ab und an versagenden Lichtmaschinenrotor ausbauen zu können, benötigt man eine Abdrückschraube, die statt der Befestigungsschraube in den Lichtmaschinenrotor eingeschraubt wird.
Diese Abdrückschraube lässt sich einfach selber herstellen. Man braucht nur eine M8-Schraube mit 80 mm Länge in der Festigkeitsklasse 8.8 (!).
Normalerweise haben Schrauben dieser Länge nicht das Gewinde bis zum Kopf geschnitten, das muss man also nachholen. Das Gewinde am Schraubenende muss auf 40 mm Länge entfernt werden, die Schraube sollte in diesem Bereich einen Durchmesser von ca. 5.5...6 mm Durchmesser haben. Optimal lässt sich das natürlich mit einer Drehmaschine machen, ich habe das Gewinde aber auch schon einfach mit einer Feile entfernt.
Um ein Boxergetriebe öffnen zu können, muss man den Flansch, der auf der Getriebeausgangswelle sitzt, abziehen. Um diesen Flansch abzuziehen benötigt man unbedingt einen passenden Flanschabzieher, der ein einfach selbst herzustellendes Drehteil ist.
Die Schrauben, mit denen dieser Abzieher befestigt wird, haben das Gewinde M8x1. Da muss man schon in ein Schraubenfachgeschäft, um die zu besorgen. Aber auch im www gibt es ja mittlerweile Versender, die einem so etwas besorgen.
Als Abdrückspindel in der Mitte nehme ich eine normale M10 Schraube. Feingewinde wäre hier ganz schön, aber dafür kauf ich mir nicht extra einen Gewindebohrer.
Als Hebel kann man entweder einfach ein Rohr anschweißen oder anschrauben, oder man legt einfach unter zwei von den Befestigungsschrauben ein langes Flacheisen mit zwei Löchern, so hab ich es gemacht. Diese Flacheisen kann man auch gut als Gegenhalter benutzen, um die Mutter, die den Flansch auf der Welle hält, lösen zu können. Die Hebel sollte aber ca. einen Meter lang sein, sonst wird es anstrengend.
Dieses kleine Ding habe ich mir mal gefräst, um die Getriebedemontage zu erleichtern. Man kommt aber auch ohne aus.
Das Werkzeug wird folgendermaßen verwendet: In den Gehäusestutzen, in dem der Kolben mit dem Kupplungsausrücklager läuft, wird ein Stück Rundaluminium eingelegt. Zur Not kann man aber auch eine Schraube in die Getriebeeingangswelle stecken unter der einige Unterlegscheiben liegen.
Das Werkzeug wird nun mit einer M6 Schraube so an dem Deckel montiert, das es mit dem Langloch zwischen den Bohrungen für den Kupplungsausrückhebel zu liegen kommt. Die Schraube, die auf dem Bild zu sehen ist kommt dabei über der Getriebeeingangswelle zu liegen, wobei sich das andere, abgewinkelte Ende des Werkzeuges am Getriebedeckel abstützt.
Zieht man die Schraube an, so wird der Deckel mittig vom Gehäuse abgedrückt. Am besten, man montiert das Werkzeug, bringt die Schraube auf leichte Spannung und heizt dann den Deckel mit einem Heißluftfön auf. Mit einem Plastikhammer kann man dann rundherum den Deckel vom Gehäuse wegklopfen und mit der Schraube das ganze immer schön unter Spannung halten.
Wie gesagt, es geht auch ohne, aber das Werkzeug erleichtert einem doch die Arbeit und lohnt sich, wenn man doch mal öfter ein Gehäuse aufmacht.
Um die Getriebewellen neu ausdistanzieren zu können, braucht man entweder die Messplatte von BMW oder ein Stahllineal mit möglichst breiten Flächen. Man legt dieses Lineal auf die Dichtfläche des Getriebegehäuses und misst mit einem Tiefenmaß den Abstand zur Stirnseite der Lager.
Aber Getriebeausdistanzieren brauche ich ja eigentlich nicht zu erklären, man sollte das schon verstanden haben, bevor man sich an die Getriebe wagt ... aber wer Fragen hat, kann mir gerne eine mail schicken.
Das abgebildete Lineal hab ich mal selber hergestellt. Es ist aus einem altem Maschinenteil aus Grauguss hergestellt. Um damit möglichst genau messen zu können, habe ich die beiden Messflächen zuerst parallel gefräst und auf einer Schleifmaschine geschliffen. Da Schleifmaschinen immer parallel aber selten eben schleifen, habe ich nach dem Schleifen eine Seite auf einer Hartgesteinplatte eingeschabt, auf diese ebene Fläche habe ich das Lineal dann auf der Magnetspannplatte der Schleifmaschine noch einmal aufgespannt und geschliffen. Dann habe ich das Lineal umgedreht und noch einmal geschliffen. Durch diese Vorgehensweise sind die beiden Seiten sehr gut parallel und haben beide die Ebenheit der Hartgesteinplatte abgebildet.
Es gibt aber wohl auch ähnliche Lineal in gutsortierten Werkzeugläden zu kaufen, aber die sind, meine ich, recht schmal, evtl. brauch man zwei von denen. So weit mit der Genauigkeit wie ich, braucht man es zumindest für die Getriebewellen nicht treiben, die diese nur auf 0.1 mm genau eingestellt werden ... und entscheidend ist hinterher eigentlich, wie sich das Getriebe schalten lässt, da können die gemessenen Werte schon etwas abweichen. Ich konnte bisher zumindest mit diesem Lineal meine Getriebe sehr gut einstellen.
(draufklicken, um eine grössere Abbildung zu sehen)
Hier eine Abbildung der beruehmt-beruechtigten Nut in der Getriebeausgangswelle. Diese Nut soll das Grosse Motorseitige Lager an seinem Platz halten. Bei Paralever 2V Boxern wurde diese Nut weggelassen, was mitunter zu Problemen fuehrte. Ist das Getriebe einmal offen und man findet diese Nut nicht vor, so sollte man sie unbedingt nachruesten. Man braucht dafuer nicht unbedingt eine Drehmaschine, ein Bohrschleifer reicht auch aus. Man muss sich nur eine Schablone aus einem altem Lager fertigen: Man entfernt mit Gewalt den Kafig von einem altem Lager und trennt den Innen vom Aussenring. Den Lagersitz am Innenring schleift man mit einem Schleifstift so weit auf, das er sich leicht auf die Welle schieben laesst. Nun schiebt man den Innenring auf die Welle und nutzt ihn als Führung fuer eine 1mm dicke Schleifscheibe. Einfach am Innering entlang rundherum eine Nut von ca 0,5 mm tiefe einschleifen. Den Sicherungsring kann man aus dem BMW Teileprogramm beziehen, er hat die Teilenummer 07119934100. Sollte die Nut etwas zu breit geraten sein oder etwas zu weit weg vom Lager dann sollte der entstandene Spalt mit Passscheiben ausgefuellt werden. Auch an von BMW bzw Getrag angebrachten Nuten habe ich schon Passscheiben beilegen muessen. Von den Passscheiben habe ich noch einige, bei Bedarf einfach mal fragen.
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